Wer gerne kocht, weiß es zu schätzen: Kräuter frisch aus dem Garten. Es war schon länger mein Traum, dafür nicht nur ein paar Töpfe mit ein paar Pflänzchen auf die Terrasse zu stellen, sondern ein echtes Kräuterbeet zu haben. Nach ein bisschen Stöbern in Gartenzeitschriften und im welt-weiten Netz setzte sich immer mehr die Idee für eine Kräuterschnecke durch. Durch den dreidimensionalen Aufbau wie bei einem Schneckengehäuse, die Ausrichtung des Beetes nach Süden und die Möglichkeit, verschieden nährstoffhaltige Böden unterzubringen, gewinnt man auf relativ kleinem Raum Platz für viele Kräuterpflanzen mit unterschiedlichen Klima- und Bodenansprüchen. So fühlen sich im oberen Bereich der Kräuterschnecke, die mit stark sandhaltigem Boden gefüllt wird, vor allem die sonnenliebenden Kräuter aus dem Mittelmeerraum wohl.
Der nächste Bereich liegt leicht im Schatten und bekommt deutlich mehr Humus beigemischt. Hier ist der richtige Platz für die Kräuter, die nicht ganz so gern in der prallen Sonne stehen und etwas mehr Nährstoffe benötigen. Der unterste Bereich der Schnecke ist dann mit fettem Boden der ideale Standort für Minzen und Schnittlauch, die idealerweise sogar aus einem kleinen Becken oder Miniteich am Fuß der Kräuterschnecke Wasser ziehen können.
Im Frühjahr 2010 war es dann soweit: Wir nahmen das Projekt in Angriff!
Die erste Schwierigkeit bestand darin, sich auf eine Größe und die zu verwendenen Materialien festzulegen. Die käuflich erwerbbaren Versionen fanden bei uns nicht auf sonderlich viel Anklang. Also entschlossen wir uns, sie komplett selber zu bauen, und nach längerer Suche und noch längeren Rechnereien und Schätzungen entschieden wir uns für Granitpflastersteine. Pünktlich passend zu einem verlängerten Wochenende wurden sie geliefert und von uns gleich erst mal ausgepackt und gezählt: inklusive unserem Musterstein waren es exakt 300 Stück.
Als erstes begannen wir mit dem Festlegen der Form und dem Abstechen des Rasens. Anschließend begannen wir reihenweise die Schneckenform zu legen und mit Drainagematerial und den verschiedenen Bodenmischungen aufzufüllen.
Natürlich musste sie auch gleich an diesem Wochenende bepflanzt werden!
Mittlerweile hat die Kräuterschnecke den ersten Winter überstanden, leider aber nicht jede Pflanze – sowohl unser prächtiger Salbeistock fand es zu kalt, als auch der Rosmarin, den wir leider nicht mehr vor Beginn von Schnee und Frost aus der Kräuterschnecke holen konnten.
Nach wie vor ist es einfach herrlich, jede Menge frische Kräuter so schnell im Zugriff zu haben!