Bisher habe ich vorwiegend Landschaftsmotive für Panoramen verwendet. Dafür reichte meine Methode, Panoramen in PTGui einfach durch Ziehen mit der Maus im Panorama-Editor auszurichten, vollkommen aus: Ein Verschieben in der Höhe mit der linken Maustaste ändert den Winkel der senkrechten Linien. Bei gedrückter der rechter Maustaste (möglichst weit am Bildrand angepackt) hingegen lässt sich die Horizontale ausrichten. Für Architekturaufnahmen (insbesondere in Innenräumen) ist diese Methode jedoch leider nicht präzise genug.
Dank Hinweis eines Users aus dem SonyUserforum weiß ich nun auch die numerische und deutlich präzisere Ausrichtung in PTGui zu nutzen.
Erster Schritt muss natürlich nach wie vor die Vorbereitung des Panoramas sein, so dass auch bei Detailansicht keine Stitchingfehler mehr zu erkennen sind. Noch auftretende Stitchingfehler lassen sich durch Setzen zusätzlicher Kontrollpunkte beheben.
Als nächstes erfolgt die Ausrichtung des Panoramas im Panorama-Editor. Hier verschiebt man mit gedrückter linker Maustaste das Bild so, dass eine möglichst lange Senkrechte mitten im Fadenkreuz steht. Zur besseren optischen Kontrolle der folgenden Schritte öffnet man durch Klick auf die Lupe das Detailfenster, vergrößert es so, dass ein schmales hohes Fenster entsteht und verschiebt den dargestellten Ausschnitt, bis die im Fadenkreuz stehende Senkrechte möglichst lang im Detailfenster zu sehen ist.
Im Fenster Numerical Transform lassen sich nun die Parameter für die numerische Ausrichtung eingeben:
ROLL: Korrekturwert für Rotation um den Suchermittelpunkt
Vorgehensweise: Roll verändern und die beiden anderen Werte dabei auf Null setzen, bis die Linie im Lupenfenster exakt senkrecht steht.
Die Funktion dreht das Panorama jedes Mal um den eingegebenen Wert. Ein Vorzeichenwechsel ändert die Drehrichtung. Je näher man der exakten Ausrichtung kommt, um so kleiner kann der Drehwinkel werden. Evtl. muss man sich das Lupenfenster oder das Fenster Numerical Transform wieder in den Vordergrund holen.
PITCH: Korrekturwert für Auf- bzw. Abwärts-Verschiebung
Als nächstes verschiebt man den Bildausschnitt im Lupenfenster um ungefähr eine viertel Bildbreite (entspricht 90°) verschieben, und zoomt dort an eine vorhandene Senkrechte groß heran.
Vorgehensweise: Pitch verändern und die beiden anderen Werte dabei auf Null setzen, bis die neu ins Visier genommene Linie im Lupenfenster exakt senkrecht steht.
Auch hier bewirkt ein Vorzeichenwechsel ändert die Drehrichtung. Je näher man der exakten Ausrichtung kommt, um so kleiner kann die numerische Angabe werden.
Zur Kontrolle sollte man eventuell noch andere Kanten prüfen. Es könnte ja sein, dass die gewählte Kante in der Realität nicht senkrecht steht.
YAW: Korrekturwert für Links- bzw. Rechts-Verschiebung
Mit Yaw kann man abschließend bei Bedarf noch den Bildausschnitt in der Horizontalen verschieben, bis das Hauptmotiv ansprechend platziert ist.
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